Einige Flurnamen von Tschiertschen und ihre Deutung. Zusammengestellt von Andreas Engi auf Basis der Literatur von Dr. Andrea Schorta, dem hervorragenden Bündner Namenforscher. Literatur unter anderem: Wie der Berg zu seinem Namen kam – Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. ISBN: 3729810472 Verlag: Terra Grischuna, 1988
Tschiertschen lateinisch CIRCINUS Kreis, dann auch Gürtel auf Geländeform übertragen: Grasband in Felsen, bandartig um einen Hügel liegende Grundstücke. Diese Ansicht spricht eher für diese Deutung als für «cercige» (Kirschenland).
deutsches Wort, Bedeutung Grasplatz im Wald, Schutthalde etc.
Casaura
aus romanisch casa Haus und soura = ober, also oberes Haus
Crestalta
romanisch cresta = Kamm, ault, aulta= hoch
Farur
unklar
Fupps
romanisch fop = Bodenvertiefung
Furklis
romanisch fuorcla = Sattel, Übergang
Glüs
Einfang, romanisch clüs = eingezäunte Wiese
Güda
(Güdaspitz): aus altem romanischen pedra güda = der spitze Stein
Gürgaletsch
lateinisch gregaricium = Schafalp
Gurdinätsch
romanisch curtinatsch, Vergröberungsform zu curtin = Einfang
Maläris
romanisch maler = Apfelbaum
Pajüöl
romanisch bigliel kleiner Brunnentrog, so heisst der äussere Dorfteil
Palüs/Palus
romanisch paliu, palü = Ried
Panätscha
aus älterem Spinatscha; dieses entweder Vergröberungsform zu Spina =Reute oder zu spina = Dornengestrüpp
Panezlis
aus romanischem Planezzas, Plurar zu planezza =Ebene, Boden
Runcaspinas
Zusammengesetzt aus Rung und Spina siehe unten
Runcs
romanisch runc = Reute, auch Neubruch
Scharina
Kollektiv zu ascher, aschier = Ahorn, Ascharina = Ahornbestand
Spina
aus älterem Tscheppina, Diminutiv oder Kollektiv zu Tschep = Stock. Tscheppina ergab dann Spina und bedeutet ursprünglich Wiesland, auf dem Baumstrünke nicht ausgegraben waren. später wurde dann jede Reutung Spina genannt.
Spinazmann
Spinazmann ist vielleicht die Spina des Simon
Stens
unklar
Streia
romanisch streglia = kleine Gasse zwischen Häusern
Tscheppa
kollektive Form zu tschep = Baumstrunk, auch liegender Baum, mancherorts Dickicht
Tuma
Tumabüel, romanisch tuma = Hügel, also <<Hügelhügel>>
Urden
Urdenalp, eventuell zu romanisch uorden, lateinisch ordo = Ordnung
Vals
romanisch val = Tal; aber in Flurnamen ist Vals oft auf romanisch aual, acals zurückzuführen (aual = Bewässerungsgraben)
Zalaus
unklar
Zeznis
altromanisch zezna, zu langobardisch zazza = Haarbüschel, Büschel, Busch; bedeutete soviel wie Rodung
Einige Flurnamen von Tschiertschen und ihre Deutung. Zusammengestellt von Andreas Engi auf Basis der Literatur von Dr. Andrea Schorta, dem hervorragenden Bündner Namenforscher. Literatur unter anderem: Wie der Berg zu seinem Namen kam – Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. ISBN: 3729810472 Verlag: Terra Grischuna, 1988
Tschiertschen lateinisch CIRCINUS Kreis, dann auch Gürtel auf Geländeform übertragen: Grasband in Felsen, bandartig um einen Hügel liegende Grundstücke. Diese Ansicht spricht eher für diese Deutung als für «cercige» (Kirschenland).
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