Kalkbrennofen

Auf dem Weg von Tschiertschen zur Ochsenalp befindet sich kurz nach der Brücke in den Löser unterhalb des Weges ein alter Kalkbrennofen.

Kalk war bis zum 20. Jahrhundert einer der wichtigsten Baustoffe. Gebrannter und gelöschter Kalk diente als Mörtel für Mauerwerke oder als Basis für Kalkputze. Weiter fand er Verwendung als Düngemittel in der Landwirtschaft oder zur Seuchenbekämpfung.

Die Kalksteine wurden mit ca. 900-1000 Grad Celsius gebrannt und im Anschluss mit Wasser abgelöscht. Das aufwendige und diffizile Prozedere dauerte über mehrere Tage und benötigte Unmengen von Holz. Für den Standort eines Kalkbrennofens gibt es zwei wesentliche Gründe: Einerseits wurden sie möglichst nahe beim Rohstoff Kalk situiert und andererseits, aufgrund des hohen Holzbedarfs, in der Nähe des Waldes. Zudem verliert der Kalk beim Brandvorgang ca. 44% seines Gewichtes. Der Transport ins Tal hinunter wurde dadurch vereinfacht. 100kg Kalk ergeben ca. 56kg Branntkalk.

In einem sehr anschaulichen und informativen Bericht des Archäologischen Dienstes Graubündens über den Kalkbrennofen in Innerferrera findet ihr mehr zu diesem Thema.

Der „Kalkkreislauf“, eine schematische Darstellung der Kalkverarbeitung, Quelle: www.kalkwerk.ch